top of page
Lunow-schilddrüsenzentrum-bonn-köln-bornheim-schilddrüsenarzt-facharzt-hashimoto-schilddrü

Ultraschall der Schilddrüse bei Hashimoto-Thyreoiditis

Die Sonographie der Schilddrüse ist ein unverzichtbares diagnostisches Verfahren bei Hashimoto-Thyreoiditis, das die Blutuntersuchung ergänzt. Sie bietet eine strahlungsfreie Möglichkeit, typische Gewebeveränderungen zu erkennen und den Krankheitsverlauf zu überwachen. Unsere Fachärzte im Schilddrüsenzentrum Bonn und Bornheim empfehlen einen jährlichen Schilddrüsencheck. Insbesondere gilt das zwar für Patienten ab dem 20. Lebensjahr. Da viele Schilddrüsenkrankheiten auch schon früher auftreten, ist eine Schilddrüsenuntersuchung einmal pro Jahr auch für Kinder und Jugendliche zu empfehlen.

Typische Befunde im Ultraschall

  • Echoarme Darstellung: Bei fortgeschrittener Hashimoto-Thyreoiditis zeigt das Schilddrüsengewebe eine deutliche Echoarmut. Es erscheint im Vergleich zu gesundem Gewebe dunkler, was auf den Umbau des Gewebes durch die chronische Entzündung hinweist.

  • Inhomogene Struktur: Das Gewebe ist oft ungleichmäßig verändert, was als „leopardenfellartig“ oder „mottenfraßartig“ beschrieben wird.

  • Schrumpfung der Schilddrüse: In etwa 80 % der Fälle führt die Erkrankung langfristig zur Zerstörung des Schilddrüsengewebes. Die Schilddrüse verkleinert sich, was als atrophische Hashimoto-Thyreoiditis bezeichnet wird.

Größenvarianten der Schilddrüse

Abhängig von der Gewebsreaktion und dem Krankheitsverlauf wird zwischen zwei Hauptformen unterschieden:

  • Atrophe Form: Schilddrüsenvolumen unter 4 ml, charakteristisch für eine fortgeschrittene Zerstörung des Gewebes.

  • Hypertrophe Form: Schilddrüsenvolumen über 18 ml, was durch unkontrolliertes Zellwachstum entsteht. Etwa 20 % der Betroffenen entwickeln diese Form.

Durchblutungsdiagnostik mittels Farbdoppler

  • Im Entzündungsschub: Das kranke Gewebe zeigt eine typische Mehrdurchblutung, die durch die Farbdoppleruntersuchung sichtbar gemacht werden kann.

  • Im chronischen Stadium: Die Durchblutung der Schilddrüse ist meist geringer als bei einer gesunden Schilddrüse.
     

Verlaufskontrolle durch Sonographie

Die Ultraschalluntersuchung ist nicht nur für die Erstdiagnose, sondern auch für die Überwachung des Krankheitsverlaufs entscheidend. Veränderungen der Gewebestruktur oder der Schilddrüsengröße können so frühzeitig erkannt werden.
 

Besonderheiten bei Kindern

Bei Kindern zeigt der Ultraschall in etwa 40 % der Fälle trotz Hashimoto-Thyreoiditis unauffällige Befunde. In solchen Fällen ist die Diagnose nur über den Nachweis von Schilddrüsenantikörpern möglich.
 

Szintigraphie nur bei Knotenbildung notwendig

Ein Szintigramm ist bei Hashimoto-Thyreoiditis in der Regel nicht erforderlich. Lediglich bei zusätzlichen Schilddrüsenknoten kann eine Funktionsdiagnostik durch Szintigraphie sinnvoll sein.

Lunow-schilddrüsenzentrum-bonn-köln-bornheim-schilddrüsenarzt-facharzt-hashimoto-schilddrü
Lunow-Schilddrüsenarzt-bonn-koeln

Begleit- und Folgeerkrankungen der Hashimoto-Thyreoiditis (AIT)

Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis entwickeln häufig Begleiterkrankungen, weshalb eine regelmäßige und umfassende Kontrolle nicht nur der Schilddrüse, sondern auch anderer Organe notwendig ist. Etwa 25 % der Betroffenen zeigen zusätzliche Erkrankungen, darunter viele Systemerkrankungen, die mehrere Organe betreffen.
 

Ganzheitliche Diagnostik

Für eine frühzeitige Diagnose von Begleiterkrankungen werden spezifische Laboranalysen und Ultraschalluntersuchungen eingesetzt. Diese ermöglichen es, potenzielle Komplikationen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Mögliche Begleit- und Folgeerkrankungen

Hashimoto-Thyreoiditis kann zahlreiche andere Erkrankungen begünstigen oder begleiten. Dazu zählen:
 

  • Auge: Endokrine Orbitopathie

  • Bindegewebe: Sarkoidose, Sklerodermie, Lupus erythematodes

  • Muskulatur: Polymyositis, Myasthenia gravis

  • Blut: Perniziöse Anämie, Morbus Werlhof

  • Darm: Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Zöliakie

  • Eierstöcke: Polyzystisches Ovarsyndrom (PCO), Endometriose

  • Gefäße: Arteriosklerose, Takayasu-Arteriitis, Morbus Wegener

  • Gelenke: Rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew, Sjögren-Syndrom

  • Haut: Vitiligo, Alopecia areata, Psoriasis

  • Herz: Herzkranzgefäßerkrankung, Herzrhythmusstörungen

  • Leber: Autoimmunhepatitis, Primär biliäre Zirrhose

  • Magen: Autoimmungastritis

  • Niere: Goodpasture-Syndrom, Glomerulonephritis

  • Nerven: Multiple Sklerose, Guillain-Barré-Syndrom

  • Schilddrüse: Morbus Basedow, Schilddrüsenkrebs
     

Erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen

Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis und der häufig damit einhergehenden Schilddrüsenunterfunktion haben ein erhöhtes Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen, insbesondere Arteriosklerose.

  • Studienlage: Eine Metaanalyse von 55 Studien mit 1,9 Millionen Patienten zeigt, dass eine Schilddrüsenunterfunktion das Risiko für Herzerkrankungen verdoppeln kann, insbesondere bei einem TSH-Wert über 10 mU/l.

  • Folgen: Verkalkungen der Gefäße können zu Angina pectoris, Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.
     

Prävention und regelmäßige Kontrollen

Regelmäßige Untersuchungen von Herz und Gefäßen sind entscheidend, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen und schwerwiegende Folgeerkrankungen zu vermeiden. Eine ganzheitliche Betrachtung der Patienten hilft, individuelle Risikofaktoren zu identifizieren und gezielt zu behandeln.

 

Buchen Sie gerne bequem online einen Termin bei den Fachärzten im Schilddrüsenzentrum.

bottom of page