
Schilddrüsenvergrößerung (Struma Diffusa)
Noch immer leiden rund 35 % der deutschen Bevölkerung unter einer Vergrößerung der Schilddrüse. Frauen sind dabei viermal häufiger betroffen als Männer.
Schilddrüsenvergrößerung (Struma diffusa): Ursachen, Symptome und Behandlung
Die häufigste Ursache einer Struma diffusa ist ein Mangel an Jod in der Ernährung.
Jod kommt in der Natur hauptsächlich im Boden vor. Durch das Abschmelzen der Gletscher nach der letzten Eiszeit wurde jedoch ein Großteil des Jods aus der Erde ausgewaschen, weshalb Deutschland als Jodmangelgebiet gilt.
Die Schilddrüse benötigt Jod für die Produktion der Hormone T4 und T3. Ist nicht genügend Jod vorhanden, reagiert sie mit einem Wachstum, um einer Hormonunterversorgung entgegenzuwirken. Während ein gleichmäßiges Wachstum zur Ausbildung einer Struma diffusa führt, entstehen bei unregelmäßigem Wachstum Knoten, die als Struma nodosa bezeichnet werden.
Ein häufiges Symptom einer Schilddrüsenvergrößerung ist ein Druck- oder Engegefühl im Halsbereich. Betroffene meiden oft Rollkragenpullover oder Halsketten. Allerdings kann eine Struma diffusa auch unbemerkt bleiben und zufällig bei einer Routineuntersuchung entdeckt werden.

Therapie der Schilddrüsenvergrößerung

Da Jodmangel als Hauptursache für eine Struma gilt, ist eine ausreichende Jodzufuhr essenziell für die Behandlung.
Betroffene sollten Jodsalz verwenden und idealerweise zweimal pro Woche Seefisch oder Sushi konsumieren. Falls diese Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine zusätzliche Einnahme von Jodtabletten sinnvoll sein. Sollte trotz dieser Maßnahmen keine Besserung eintreten, kann über einen begrenzten Zeitraum von bis zu 18 Monaten eine ergänzende Behandlung mit dem Schilddrüsenhormon Thyroxin erwogen werden.
In den letzten Jahren wurde ein deutlicher Anstieg von Schilddrüsenentzündungen, insbesondere der Hashimoto-Thyreoiditis, beobachtet. Da Patienten mit dieser Autoimmunerkrankung keine übermäßige Jodzufuhr erhalten sollten, ist es entscheidend, bei Kontrolluntersuchungen von Struma diffusa oder Struma nodosa rechtzeitig eine mögliche Entwicklung in Richtung dieser Erkrankung zu erkennen.
Diagnostik und Untersuchung im Schilddrüsenzentrum Bonn und Bornheim
Um eine Schilddrüsenvergrößerung präzise zu diagnostizieren, werden in spezialisierten Schilddrüsenzentren umfassende Untersuchungen durchgeführt. Dazu gehören:
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Ultraschalluntersuchung (Sonografie): Ermöglicht die Beurteilung der Größe, Struktur und eventueller Knotenbildung der Schilddrüse.
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Laboruntersuchung: Bestimmung der Schilddrüsenhormone (TSH, fT3, fT4) sowie Antikörpertests, um Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis auszuschließen.
Dank unserer modernen Diagnostik kann individuell entschieden werden, ob eine Behandlung erforderlich ist oder ob die Schilddrüsenvergrößerung lediglich regelmäßig kontrolliert werden sollte.