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Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) - Symptome, Ursachen und Therapie

Dr. Christian Lunow

Aktualisiert: vor 4 Tagen

Störungen der Schilddrüsenfunktion lassen sich allgemein in zwei Typen einteilen: die Unterfunktion und die Überfunktion, Hypothyreose beziehungsweise Hyperthyreose genannt. Werden bei einer Patientin TSH- und Schilddrüsenhormonspiegel gemessen, die außerhalb der Normbereiche liegen, handelt es sich um eine overte (manifeste) Form der Über- oder Unterfunktion.


Bei der Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) produziert die Schilddrüse übermäßig viel Hormone. Es kommt zu einer erhöhten Aktivierung der Hormonrezeptoren auf den Zielzellen nahezu aller wichtigen Organe. Rund ein bis drei Prozent der Frauen und 0,1 Prozent der Männer entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Hyperthyreose.


Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

Symptome: Viele der Symptome, die mit einem Mangel von T3 und T4 einhergehen, verkehren sich bei der Überfunktion in ihr Gegenteil. Patientinnen berichten von Ruhelosigkeit, Nervosität, Reizbarkeit, Schlafstörungen und innerer Hitze. Der Körper reagiert mit übermäßigem Schwitzen, gesteigerter Herzfrequenz (Tachykardie) und Durchfall. Der Grundumsatz sowie der Fettsäure- und Kohlenhydratverbrauch sind erhöht, sodass Betroffene an Körpergewicht verlieren. Muskeln werden schwach und beginnen zu zittern. Tritt die Schilddrüsenüberfunktion als Folge der Basedow’schen Krankheit auf, können sich weitere charakteristische Symptome zeigen wie zum Beispiel sichtbare Veränderungen der Augenhöhle (endokrine Orbitopathie).


Leiden ältere Menschen über 60 Jahren an Schilddrüsenüberfunktion, entwickeln sie häufiger Herzrhythmusstörungen und Vorhofflimmern als gleichaltrige Menschen mit normaler Schilddrüsenfunktion. Bleibt eine Schilddrüsenüberfunktion über längere Zeit unbehandelt, steigt das Risiko, an Osteoporose zu erkranken. Neben typischen Beschwerden lässt sich die overte Hyperthyreose durch einen niedrigen TSH-Spiegel im Blut sowie durch erhöhte T3- und T4-Werte erkennen. Bei Patientinnen mit einer latenten Schilddrüsenüberfunktion ist lediglich der TSH-Spiegel erniedrigt, während T3 und T4 im normalen Referenzbereich liegen. Neben der Untersuchung von TSH- und Schilddrüsenhormonwerten stehen Medizinerinnen weitere Instrumente der Diagnose zur Verfügung. Dazu zählt die Messung der Blutkonzentration der TSH-Rezeptor-Antikörper (abgekürzt TRAK) und bildgebende Verfahren wie die Sonografie oder Szintigrafie.


Sonografie der Schilddrüse bei einer Schilddrüsenüberfunktion
Sonografie der Schilddrüse bei einer Schilddrüsenüberfunktion

Ursachen für eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

Ursachen: In Gesellschaften mit adäquater Jodversorgung wird die Schilddrüsenüberfunktion am häufigsten durch den Morbus Basedow verursacht. Diese Autoimmunerkrankung steckt in rund 80 Prozent der Fälle hinter einer Hyperthyreose. Etwa jeder Fünfte entwickelt eine Schilddrüsenüberfunktion infolge einer toxischen Schilddrüsenautonomie. In Jodmangelgebieten kommt dieses Krankheitsbild häufiger vor. Dort verursacht die toxische Schilddrüsenautonomie jeden zweiten Fall von Hyperthyreose. Von einer Schilddrüsenautonomie spricht man, wenn Areale des Schilddrüsengewebes nicht mehr der Kontrolle der Hypothalamus-Hypophysen-Achse unterliegen. Oftmals entstehen dabei Knoten. Sie werden als »heiße Knoten« bezeichnet. Kommt es in gleich mehreren abgegrenzten Teilen der Schilddrüse zu einer derartigen Rebellion, spricht man von einer multifokalen Autonomie. Ist nur ein einziges Gebiet betroffen, bezeichnet man es als autonomes Adenom oder unifokale Autonomie. In seltenen Fällen ist die gesamte Schilddrüse von kleineren autonomen Zellinseln durchsetzt, hier spricht man von disseminierter Autonomie. Bei der Schilddrüsensonografie kann die Größe und Struktur der Schilddrüsenknoten dargestellt und betrachtet werden. Das Verfahren bietet sich vor allem für Untersuchungen an, bei denen überprüft wird, ob ein Knoten wächst. Eine Schilddrüsenszintigrafie mit radioaktiven 99mTechnetium-Pertechnetat (PTT) ist notwendig, wenn die Laborwerte Hinweise auf einen heißen Knoten ergeben.

Therapie bei einer Schilddrüsenüberfunktion

Therapie: Eine unkomplizierte Hyperthyreose lässt sich medikamentös durch die Einnahme von Thyreostatika behandeln. Diese verringern die Schilddrüsenhormonproduktion, indem sie entweder die Umwandlung von T4 zum biologisch aktiven Hormon T3 hemmen oder indem sie das Jodperoxidase-Enzym ausschalten. Nach einem Zeitraum von ein bis zwei Jahren erreichen 40 bis 50 Prozent der Patienten mit Morbus Basedow dank dieser Therapie einen dauerhaften Rückgang der Hyperthyreose-Symptome. Alternativ kann eine durch Morbus Basedow oder durch eine toxische Schilddrüsenautonomie hervorgerufene Überfunktion durch eine Radiojodtherapie behandelt werden. Die Einnahme des radioaktiven Jodisotops 131Jod führt zu einer strahlungsbedingten Schädigung des Schilddrüsengewebes und somit zu einer Reduzierung der Schilddrüsenhormonproduktion. Da die Schilddrüse das einzige Organ ist, das Jod aufnimmt und speichert, werden ausschließlich ihre Zellen durch diese Methode zerstört. Schwangere oder stillende Frauen kommen für die Radiojodtherapie allerdings nicht in Betracht. Erschweren Komplikationen eine nicht-invasive Therapie der Hyperthyreose, ist die Schilddrüse massiv vergrößert oder von Krebs befallen, kann es geboten sein, das Schmetterlingsorgan ganz oder teilweise chirurgisch zu entfernen (Thyreoidektomie). Im Fall von Morbus Basedow ist dieses Mittel die radikalste und zugleich effektivste Behandlung. Die Folge der operativen Entfernung von Schilddrüsengewebe ist ein Mangel an Schilddrüsenhormonen. Zur Behandlung nehmen Patienten Hormonersatzpräparate ein.



Unsere Fachärzte untersuchen Ihre Schilddrüse auf eine Schilddrüsenüberfunktion

Zum Schilddrüsen-Check gehört neben dem Abtasten der Schilddrüse in allererster Linie eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse. Bei dieser Sonographie kann die Größe der Schilddrüse genau gemessen werden und Strukturveränderungen wie die häufig vorkommenden Schilddrüsenknoten gut dargestellt werden. Die Hashimoto-Thyreoiditis zeigt im Ultraschall wegen des durch die Entzündung zerstörten Schilddrüsengewebes eine typische Binnenstruktur. Wir verwenden die Farbdoppler-Technik mit hochauflösenden Ultraschall durch Verwendung eines High-End-Sonographie Gerätes. Mit einem Bluttest werden die Schilddrüsenwerte bestimmt und die Schilddrüsenhormone fT3 und fT4 und das Hypophysenhormon TSH gemessen. Mit den Schilddrüsenantikörpern (TPO-AK, TG-AK, TR-AK) überprüfen wir ob eine Autoimmunerkrankungen wie eine Hashimoto-Thyreoiditis oder ein Morbus Basedow vorliegen.


Kosten der Schilddrüsenuntersuchung auf eine Schilddrüsenüberfunktion

Die Kosten für den Schilddrüsen-Gesundheitscheck betragen ca. 450,00 € + zusätzlich ca. 150,00 € für eine externe Laborauswertung der Schilddrüsenparameter fT3, fT4, TRAK, Anti-TPO und Anti-TG. Die Kostenerstattung durch Private Krankenversicherungen ist in der Regel gesichert, da nur medizinisch notwendige Untersuchungen durchgeführt werden. Die Rechnungen werden regelkonform auf Basis der GOÄ von unserer internistischen Gemeinschaftspraxis ausgestellt.

 

Die Schilddrüsen-Untersuchung kann auch als Selbstzahlerleistung gebucht werden.

Das Schilddrüsenzentrum von Dr. Lunow & Partner ist eine fachmedizinische Privatpraxis. Termine für Neupatienten in unserem Schilddrüsenzentrum sind ausschließlich über unser Online Portal buchbar.


Schilddrüsenarzt bei einer Schilddrüsenüberfunktion
Schilddrüsenarzt bei einer Schilddrüsenüberfunktion

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